Verdienstkreuz für Josef Habelt

Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt: „Wir sind stolz auf so einen Bürger“. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch überreichte die Auszeichnung.

Wäre da nicht die unsägliche Corona-Pandemie, die Musikvereine hätten aus so einem Ereignis ein Hochamt gemacht, war sich die Staatsekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch überzeugt als sie im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier den Ehrenvorsitzenden des Blasmusikkreisverbandes Heidenheim, Dr. Josef Habelt, mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszeichnete.

Eben wegen dieser Pandemie durften nur sieben Personen zu der Feierstunde im Ratssaal des Herbrechtinger Rathauses kommen. Die Familienangehörigen Habelts erfuhren dann am Abend von ihrem Familienoberhaupt, wie dieser Festakt gewesen ist im Beisein der Vize-Landrätin und Regierungsdirektorin Marlene Bolz. Als Hausherr hatte Bürgermeister Daniel Vogt sich stolz gezeigt, dass einem der Bürger Herbrechtingens diese hohe Auszeichnung zuteil wurde und Jahrzehnte langes Engagement im Ehrenamt auf Kreis- und Landesebene anerkannte. Für Dr. Habelts Ehefrau Margot hatte das Stadtoberhaupt einen Blumenstrauß mitgebracht und für „Sepp“ Habelt Wein aus dem Eselsburger Tal.

Die Staatssekretärin im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium und Vizepräsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, Friedlinde Gurr-Hirsch, hielt die Laudatio. Zunächst überbrachte sie die Glückwünsche von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Leider spiele sie nur Blockflöte, genieße aber die vielgestaltige Blasmusik: Sie stifte Heimat und Identität und sei Charakterbildend: „Menschen bei der Blasmusik sind richtig wertvolle Bürger. Heimat ist eben da, wo man sein Herz lässt.“

Die Rednerin würdigte sowohl die berufliche wie die ehrenamtliche Seite Habelts und dankte dessen Ehefrau Margot, die ihren Mann darin unterstützte und ihm auch den Rücken freigehalten habe. Der 1949 in Würzburg geborene Habelt habe nach dem Studium der Agrar-Wissenschaft sowohl im Landwirtschaftsministerium also auch in Landwirtschaftsschulen bzw. Ämtern Hervorragendes geleistet. Zuletzt habe er den Fachbereich des Landratsamts Heidenheim geleitet. Erinnert wurden an Habelts 36 Jahre als Vorsitzender des Kreisverbandes im Blasmusikverband Baden-Württemberg und die 31 Jahre als Vizepräsident im Landesverband.

49 Prozent der Bevölkerung im Ländle engagiere sich im Ehrenamt. Habelt habe hier viel bewegt, die Blasmusik vorangebracht und auch die Zusammenarbeit der Musikvereine mit den Musikschulen forciert. Gleiches gelte für das Ausbildungswesen in der Blasmusik, sagte Gurr-Hirsch sinngemäß.

Der vor über 23 Jahren in Steinheims Albuchhalle erstmals als Präsident des Landesverbandes ins Amt gewählte Minister a.D. Rudolf Köberle zog seinen Hut vor Habelts Lebensleistungen. In all den Jahren der Zusammenarbeit habe es nie einen Zwist gegeben. Gemeinsam habe man viel erreicht. Unter anderem wurde der aktuelle Bau eines Musikzentrums in Plochingen erwähnt. Dort werden, so hatte Gurr-Hirsch vorher gesagt, in Zukunft die Chöre wie die Musikkapellen Weiterbildung erfahren. Der Landesverband, so Köberle, sei mit 100 000 aktiven Musikern, 1400 Musikvereinen und 400 000 fördernden Mitgliedern „eine große und starke Bewegung“. Die hohe Auszeichnung gereiche auch dem Kreis- wie dem Landesverband zur Ehre. Hohe Anerkennung sprach Köberle Habelts Ehefrau Margot und der ganzen Familie aus, die das Engagement mitgetragen haben und nun sich besonders um „Sepp“ Habelt kümmern, der nach einem schweren Skiunfall halbseitig gelähmt blieb.

Gerührt dankte Habelt für das Gehörte und besonders seiner Familie. Die Blas- und die Volksmusik sei ihm doch auch nach dem Abschied aus dem Ehrenamt Herzenssache geblieben. Und zu seinem Hobby zählt übrigens das Einüben des Spiels auf der Tuba.                    

Klaus-Dieter Kirschner

 


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